Best Practice SAP

So lässt sich Nachhaltigkeit messen

Es gibt zunehmend Richtlinien, die Unternehmen dazu verpflichten ihre Nachhaltigkeit zu messen und zu Reporten. Für welche Unternehmen gelten die neuen Regelungen? Welche Indikatoren und Methoden können Unternehmen nutzen? Eine Übersicht.

WifOR unterstützt Unternehmen bei der Messung und Bewertung ihrer Nachhaltigkeitskennzahlen – unter anderem auch SAP. Im Interview sprach WifOR mit Thomas Birnmeyer, Chief Expert and Senior Director for Global Sustainability bei SAP, über das gemeinsame Projekt. Hier geht es zum Interview.


Am 5. Januar 2023 trat mit der CSRD eine neue Richtlinie in Kraft, die etwa 50.000 Unternehmen in der EU dazu verpflichtet, Informationen zu ihren sozialen und ökologischen Aktivitäten zu veröffentlichen. Dieser Artikel gibt einen Überblick darüber, wie Organisationen Nachhaltigkeit messen können, welche Rahmenwerke und Tools es gibt und wie sich die Anforderungen für Unternehmen mit globalen Lieferketten umsetzen lassen. Das Ziel der CSRD ist es, dass Informationen zur Bewertung von Nachhaltigkeitsrisiken von Unternehmen für die Öffentlichkeit zugänglich werden. Gerade für Investor:innen gewinnen Nachhaltigkeitskennzahlen zunehmend an Bedeutung. Dies soll zudem den Druck auf Unternehmen erhöhen, das Thema Nachhaltigkeit stärker in ihren Geschäftsentscheidungen zu berücksichtigen.

Welche Unternehmen sind verpflichtet, Nachhaltigkeit zu messen und zu reporten?

In der EU gibt es zunehmend Regularien, die Unternehmen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichten. Welche Unternehmen dies betrifft, hängt von der Rechtsform sowie Unternehmensgröße ab – gemessen an Umsatz, Anzahl der Mitarbeitenden und der Bilanzsumme.

Non Financial Reporting Directive (NFRD) 

Die NFRD betrifft börsennotierte Unternehmen, Banken, Versicherungsgesellschaften und andere Unternehmen in der EU, die von Behörden als “von öffentlichem Interesse” eingestuft werden, sowie Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden. Die NFRD verpflichtet dazu, nichtfinanzielle Informationen offenzulegen, die für die eigene Geschäftstätigkeit und Wertschöpfungskette von Bedeutung sind. 

Diese Informationen umfassen:

  • Umweltfragen
  • Soziale Angelegenheiten
  • Behandlung von Mitarbeitenden
  • Achtung der Menschenrechte
  • Korruptionsbekämpfung und Bestechung
  • Vielfalt in den Unternehmensvorständen (in Bezug auf Alter, Geschlecht, Bildungs- und Berufshintergrund). 

Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) 

Die CSRD verschärft die NFRD und betrifft alle börsennotierten Unternehmen, die auf dem EU-Markt agieren – mit Ausnahme von gelisteten Kleinstunternehmen. Zudem unterliegen nicht kapitalmarktorientierten Unternehmen der CSRD, wenn sie zwei der folgenden drei Kriterien erfüllen:

  • Bilanzsumme größer als 20 Mio. Euro
  • Nettoumsatzerlöse mehr als 40 Mio. Euro
  • Anzahl der Beschäftigten mehr als 250

Unternehmen, die der CSRD unterliegen, müssen nach den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) berichten. Die Entwürfe der Standards werden von der EFRAG entwickelt, früher bekannt als European Financial Reporting Advisory Group. Die neuen Regeln gelten ab dem Geschäftsjahr 2024 für Berichte, die im Jahr 2025 veröffentlicht werden. 

USA

In den USA gibt es keine spezifische Bundesvorschrift, die Unternehmen zur Messung und Berichterstattung ihrer Nachhaltigkeit verpflichtet. Allerdings wird die Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen in den USA durch branchenspezifische Vorschriften und Standards beeinflusst. 

Securities and Exchange Commission (SEC)

Die SEC verlangt von börsennotierten Unternehmen in den USA, dass sie relevante Informationen offenlegen, die für Investoren wesentlich sind, einschließlich ESG-bezogener Risiken. Die genauen Offenlegungsanforderungen hängen von verschiedenen Faktoren ab und können im Vergleich zur EU weniger spezifisch sein.

Vorschriften auf Bundesstaaten-Ebene

Einige Bundesstaaten haben spezielle Gesetze erlassen, die Unternehmen zur Berichterstattung über ihre Nachhaltigkeitsleistung verpflichten. Es ist daher wichtig zu beachten, dass die spezifischen Anforderungen und Kriterien je nach rechtlichem Rahmen, Staat und Branche variieren können. 

Unternehmen sollten daher die geltenden Vorschriften in ihren jeweiligen Regionen und Branchen prüfen, um die Einhaltung der Verpflichtungen zur Nachhaltigkeitsmessung und -berichterstattung sicherzustellen. Ein Beispiel ist der California Transparency in Supply Chains Act, der Unternehmen in Kalifornien dazu verpflichtet, über ihre Bemühungen zur Bekämpfung von Menschenhandel und Zwangsarbeit zu berichten.

Freiwillige Initiativen und Standards

In den USA gibt es zudem verschiedene freiwillige Initiativen und Standards, die Unternehmen bei der Messung und Berichterstattung ihrer Nachhaltigkeitsleistung unterstützen. Dazu gehören die Global Reporting Initiative (GRI) und das Sustainability Accounting Standards Board (SASB).

Nachhaltigkeitsstrategie

Die Nachhaltigkeitsstrategie ist der wesentliche Rahmen, den Unternehmen entwickeln, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu definieren und zu erreichen. Sie dient als Leitfaden für die Integration von Nachhaltigkeitsprinzipien in alle Unternehmensbereiche, um langfristig positive Auswirkungen zu erreichen.

Eine wirksame Nachhaltigkeitsstrategie berücksichtigt die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens und umfasst alle drei Bereiche der Nachhaltigkeit. Sie sollte eng mit den Unternehmenswerten und der Unternehmensstrategie verknüpft sein. Zudem kann eine Nachhaltigkeitsstrategie nur dann erfolgreich sein, wenn sie auf Managementebene verabschiedet wird, um das Thema direkt in die Entscheidungsprozesse zu integrieren. 

Mit welchen KPIs können Unternehmen ihre Nachhaltigkeit messen?

Messbare Indikatoren zur Überwachung der Fortschritte und Ergebnisse sind Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie. Die relevanten Key Performance Indicators (KPIs) für Nachhaltigkeit lassen sich in soziale, ökologische und ökonomische Indikatoren gliedern.

Nachhaltigkeit messen: soziale KPIs

Die sozialen KPIs beinhalten die Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit auf die Gesellschaft. Sie umfassen verschiedene Aspekte wie:

  • Arbeitssicherheit 
  • Arbeitsgesundheit
  • Faire Löhne
  • Geschlechtsspezifisches Lohngefälle
  • Vielfalt der Belegschaft
  • Mitarbeiterschulungen,
  • Risiko von Korruption
  • Risiko von Kinderarbeit 
  • Risiko moderner Sklaverei. 

Nachhaltigkeit messen: ökologische KPIs

Die ökologischen KPIs beziehen sich auf die Auswirkungen eines Unternehmens auf die Umwelt. Dies kann anhand verschiedener Indikatoren gemessen werden:

  • Treibhausgasemissionen
  • Andere Luft-Emissionen
  • Energieverbrauch
  • Wasserverbrauch 
  • Wasserverschmutzung (bestimmte Chemikalien, z.B. Stickstoff oder  Phosphor, die bei der Produktion durch Abfall oder Düngung ins Wasser gelangen)
  • Landnutzung 
  • Abfall (kg an festem Abfall, die entstehen – aufgeteilt in Deponie, verbrannt und recycelt)
  • Plastikausstoß (das Plastik, das durch falsche Entsorgung, Mikroplastik in Produkten oder Abrieb ins Meer gelangt)
  • Auswirkungen auf die biologische Vielfalt 

Nachhaltigkeit messen: ökonomische KPIs

Die ökonomischen KPIs beinhalten:

  • Die geschaffenen Arbeitsplätze 
  • Die Bruttowertschöpfung (BWS), die den Beitrag eines Unternehmens zum Bruttoinlandsprodukt angibt, der durch Gewinne, Steuern und Löhne entsteht.

Welche Rahmenwerke gibt es für die Berichterstattung?

Es gibt verschiedene Rahmenwerke für die Nachhaltigkeitsberichterstattung, die Organisationen zur Darstellung ihrer Leistungen nutzen können. Diese unterscheiden sich in ihren Schwerpunkten, ihrem Umfang und ihren Berichtsanforderungen. Unternehmen können sich je nach ihren spezifischen Bedürfnissen und den Erwartungen ihrer Stakeholder für einen oder eine Kombination aus diesen Rahmenwerken entscheiden.

Global Reporting Initiative (GRI)

Die GRI bietet international anerkannte Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung, die Unternehmen dabei helfen, umfassende Informationen über ihre soziale, ökologische und ökonomische Leistung offenzulegen. GRI ist weltweit anerkannt, fördert die Vergleichbarkeit zwischen Unternehmen und ermöglicht eine transparente Kommunikation der Nachhaltigkeitsleistung. 

Allerdings erfordert die Berichterstattung nach GRI umfangreiche Informationen und komplexe Anwendungskenntnisse. Auch kann die Datenerfassung sehr umfangreich sein, insbesondere wenn das Unternehmen über mehrere Standorte oder Geschäftsbereiche verfügt.

Sustainability Accounting Standards Board (SASB)

Das SASB entwickelt branchenspezifische Standards zu finanziell relevanten Nachhaltigkeitsthemen. Diese Standards helfen Unternehmen, die wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte ihrer Branche zu ermitteln und darüber zu berichten. SASB ermöglicht eine genauere Fokussierung auf finanziell relevante Nachhaltigkeitsaspekte und verbessert die Vergleichbarkeit zwischen Unternehmen innerhalb einer Branche.

Gleichzeitig ist die Branchenabdeckung des SASB begrenzt, sodass möglicherweise nicht alle relevanten Nachhaltigkeitsaspekte erfasst werden. Zudem sind die Standards weniger umfassend als die der GRI.

Task Force für klimabezogene Finanzinformationen (TCFD)

Die TCFD richtet sich an Unternehmen, Investoren, Kreditinstitute und Versicherer. Im Vergleich zu anderen Rahmenwerken wie der Global Reporting Initiative (GRI) und dem Sustainability Accounting Standards Board (SASB) legt die TCFD einen besonderen Schwerpunkt auf klimabezogene Risiken und Chancen in der Finanzberichterstattung.

Während die GRI einen umfassenden Rahmen für die Nachhaltigkeitsberichterstattung bietet und das SASB sich auf finanziell relevante Nachhaltigkeitsthemen konzentriert, liegt der Schwerpunkt des TCFD auf der Offenlegung klimabezogener Informationen und ihrer finanziellen Auswirkungen. Die TCFD-Empfehlungen sollen Unternehmen dabei helfen, ihre Klimarisiken zu erkennen und darauf zu reagieren sowie Investoren und anderen Stakeholdern relevante Informationen zur Verfügung zu stellen, damit sie fundierte Entscheidungen treffen können.

Mit welchen Methoden lässt sich Nachhaltigkeit messen?

Die Auswahl der geeigneten Methode zur Messung der Nachhaltigkeitskennzahlen einer Organisation hängt von der verfügbaren Datenlage ab. Zudem gibt es Unterschiede bei den verschiedenen Nachhaltigkeitsdimensionen. Für einen ganzheitlichen Blick kann es daher sinnvoll sein, eine Kombination aus verschiedenen Instrumenten zu verwenden. 

Life Cycle Analysis (LCAs)

Zur Messung der Umweltauswirkungen eines Produkts oder einer Dienstleistung während seines gesamten Lebenszyklus sind LCAs eine umfassende Methode. Dabei werden Aspekte wie Rohstoffgewinnung, Produktion, Nutzung und Entsorgung berücksichtigt. Die Durchführung von LCAs ist jedoch datenintensiv und erfordert spezielles Fachwissen. Es kann daher schwierig sein, valide Daten für alle Lebenszyklus-Phasen zu sammeln.

Cost-Benefit Analysis (CBA)

Die CBA ist ein Entscheidungshilfeverfahren zu Kosten und Nutzen einer bestimmten Maßnahme. Der Vorteil der CBA besteht darin, dass sie eine umfassende Analyse ermöglicht, bei der die relevanten Kosten und Nutzen in die Entscheidungsfindung einbezogen werden. Dadurch können fundierte Entscheidungen getroffen werden. 

Allerdings erfordert die CBA eine umfangreiche Datenmenge, einschließlich Informationen über Kosten, Nutzen und deren Bewertung. Ein Nachteil der CBA liegt darin, dass sie aufgrund ihrer Komplexität und der benötigten Datenmenge zeit- und ressourcenintensiv sein kann. Zudem können unterschiedliche Werthaltungen und Vorlieben der Entscheidungsträger zu verschiedenen Ergebnissen führen. Dennoch bleibt die CBA ein wichtiges Instrument zur Bewertung von Projekten und politischen Maßnahmen.

Impact Measurement & Valuation

Impact Measurement und Valuation ist ein Ansatz, der darauf abzielt, sowohl direkte Auswirkungen als auch Effekte entlang der gesamten Lieferkette zu messen und zu bewerten. Impact Measurement und Valuation ist für alle drei Nachhaltigkeitsdimensionen anwendbar.

Die Methode ist insbesondere für große Unternehmen mit globalen Lieferketten geeignet, da sie mithilfe von Modellrechnungen ermöglicht, anhand von Einkaufsdaten die positiven und negativen Auswirkungen eines Unternehmens zu messen und zu bewerten. Dadurch, dass im Zuge der Impact Valuation physische Einheiten in eine einheitliche Währung umgerechnet werden, schafft sie eine Vergleichbarkeit der Auswirkungen. So unterstützt sie die Entscheidungsfindung, die Kommunikation der Ergebnisse und die Integration der Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategie. Gleichzeitig kann die Bewertung der Auswirkungen komplex sein und erfordert eine genaue Datenanalyse.

Nachhaltigkeit messen – Best Practice SAP

Die Value Balancing Alliance (VBA) ist ein Zusammenschluss aus verschiedenen Unternehmen, die die Methode der Impact Valuation nutzen, um ihre gesellschaftlichen Auswirkungen in monetäre Einheiten zu übersetzen und die daraus resultierenden Werte für ihr Controlling und ihre Berichterstattung zu nutzen. Neben der Erfüllung rechtlicher Anforderungen liefert die Impact Valuation wertvolle Ergebnisse zu einer nachhaltigeren Unternehmenssteuerung. WifOR unterstützt die VBA als wissenschaftlicher Partner bei der methodischen Konzeption globaler Nachhaltigkeitsstandards. Darüber hinaus berät WifOR mehrere Mitglieder der Initiative bei der Umsetzung der Methode zur Impact Valuationunter anderem auch SAP. Im Interview spricht Thomas Birnmeyer, Chief Expert and Senior Director for Global Sustainability bei SAP, über das gemeinsame Projekt. Das Gespräch fand im September 2021 statt.

Was waren die zentralen Themen, mit denen Sie WifOR beauftragt haben?

Thomas Birnmeyer: Als Mitglied der Value Balancing Alliance (VBA) standen wir vor der Frage, wie wir die von der Initiative empfohlene Methode zur Bewertung von ESG-Indikatoren bei SAP umsetzen können. Für die Berechnung der Upstream-Effekte, sprich die Auswirkungen, die bei unseren Zulieferern entstehen, liegen uns nicht ausreichend Primärdaten vor. Daher wussten wir, dass wir auf Branchenwerte und Input-Output-Analysen zurückgreifen müssen. Um diese Datenlücken zu schließen, beauftragten wir WifOR als wissenschaftlichen Partner. WifOR unterstützt uns seitdem bei der Modellierung der Wirkungsmessung und -bewertung unserer Zulieferkette.    

Können Sie uns die Meilensteine des Projektes skizzieren?

Der erste Meilenstein unseres Projektes war die Scope-Definition. In dem Zuge legten wir fest, welche der VBA-Indikatoren für SAP wesentlich sind und wie wir diese weiterentwickeln können – zum Beispiel „Bruttowertschöpfung“ oder „Trainings“. Anschließend erhoben wir die internen Daten, die WifOR für die Weiterverarbeitung benötigte. Im dritten Schritt ging es um die eigentliche Berechnung und Datenmodellierung. Hier ermittelte WifOR die VBA-Indikatoren entsprechend der VBA-Methodenpapiere für die Lieferkette. Der finale Schritt war die Interpretation und Präsentation der Ergebnisse.

Nachhaltigkeit messen: Meilensteine

An welchen Stellen kommen die Ergebnisse im Unternehmen zum Einsatz?

Unser Projekt befindet sich derzeit noch im Pilotstatus. Unser Anspruch ist, dass wir nicht nur bestehende und kommende rechtliche Anforderungen erfüllen, wie beispielsweise CSRD oder Due Diligence, sondern dass die Ergebnisse in die aktive Unternehmenssteuerung eingebunden werden. Das ist unser mittel- und langfristiges Ziel. Teilweise kommen die Ergebnisse aber auch bereits heute zum Einsatz: So setzten wir mithilfe von WifOR die Prozesse für die SAP-interne Datenerhebung zur Impact Bemessung neu auf und verbesserten unsere Berechnungsmethoden. Dadurch erreichten wir insgesamt eine höhere Ergebnis- und Reportingqualität, was uns dabei half, den Mehrwehrt und die Bedeutung von Impact Valuation aufzuzeigen – sowohl intern als auch extern.

Erste Ergebnisse finden sich zudem in unserem Integrated Report 2020 (Seiten 210-216). Zum Beispiel ermittelten wir die Treibhausgasauswirkungen in der Lieferkette der SAP. Die negativen Auswirkungen der Treibhausgasemissionen wurden mit 182 Mio. € beziffert, was uns bei der Entscheidungsfindung hinsichtlich der Umsetzung zur CO2-Reduzierung geholfen hat. 

Thomas Birnmeyer
Chief Expert & Senior Director for Global Sustainability bei SAP
Unser Anspruch ist, dass wir nicht nur bestehende und kommende rechtliche Anforderungen erfüllen sondern, dass die Ergebnisse in die aktive Unternehmenssteuerung eingebunden werden. Das ist unser mittel- und langfristiges Ziel. 

Was ist Ihr wichtigstes Learning, seitdem Sie das Projekt gestartet haben?

Insgesamt gab es sehr viele hilfreiche Learnings. Ein Thema, in dem wir sehr große Fortschritte gemacht haben, ist die Definitionen der verschiedenen VBA-Indikatoren. Es war sehr wertvoll die Methodik hinter der Bewertung der einzelnen Umwelt- und Sozialauswirkungen zu verstehen. Erst so konnten wir verstehen welche Parameter letztendlich für den gemessenen Impact entscheidend sind.  

Welches Feedback haben Sie während und nach Abschluss des Projektes in Ihrem Unternehmen bekommen, intern und extern?

Wir erhalten viel positives Feedback, dass wir die finanzielle Berichterstattung sinnvoll um den nichtfinanziellen Teil ergänzen – und das können wir nur, wenn wir diesen in die gleiche Sprache übersetzen. Die Impact Bemessung, die wir gemeinsam mit WifOR umsetzen, ist ein wichtiges Puzzlestück davon. Bedeutend ist auch das interne Feedback: Unser CFO hat entschieden, dass wir diese Methode der Impact Bewertung Zug um Zug und in die Unternehmenssteuerung aufnehmen. Und das ist das entscheidende, denn nur, wenn wir aus den Ergebnissen konkrete Maßnahmen ableiten, können wir etwas verändern. 

Welche weiteren Schritte planen Sie in Zukunft?

In den nächsten Jahren werden wir die VBA-Indikatoren anhand der mit WifOR erarbeiteten Methodik kontinuierlich messen und bewerten. Reporting ist die Pflicht, diese Ergebnisse aber in die Unternehmenssteuerung einfließen zu lassen ist das wirklich Entscheidende. Daher soll Impact Valuation für SAP so weit entwickelt werden, dass die Methode nach und nach unternehmensweit zum Einsatz kommt und abteilungsübergreifend in die Entscheidungsprozesse integriert wird.