Glossar
Nachhaltigkeit
Hier finden Sie Begriffserklärungen rund um das Thema Nachhaltigkeit.
Blog-Beiträge zu dem Thema:
- Impact Valuation als Tool für eine nachhaltige Unternehmens
- So lässt sich Nachhaltigkeit messen – Best Practices
Capitals Coalition
Die Capitals Coalition ist eine globale Multi-Stakeholder-Kooperation, die führende globale Initiativen und Organisationen zusammenbringt. Sie arbeitet an einem Umdenken über Werte in Wirtschaft und Politik für eine gerechtere und nachhaltige Welt. Dafür will sie „Natur-, Sozial- und Humankapital“ neben finanziellem Kapital etablieren. Ihr Ziel ist, dass bis 2030 die meisten Unternehmen, Finanzinstitute und Regierungen diese Kapitale in ihre Entscheidungsfindung integrieren. Um das zu erreichen, bietet die Capitals Coalition Unternehmen Rahmenwerke für die Bemessung und Bewertung von Auswirkungen auf Kapitale durch beispielsweise Treibhausgasemissionen und Weiterbildungsmaßnahmen, sowie für Abhängigkeiten von Kapitalen und einzelnen Aspekten wie Biodiversität.
CDP
Das Carbon Disclosure Project (CDP) ist eine Non-Profit-Organisation, die eine Datenbank zu CO2-Emissionen und Klimarisiken von Unternehmen, Organisationen und Kommunen verwaltet. Mittlerweile wurde sie um den Wasserverbrauch und Waldnutzung erweitert. Die Daten werden jährlich auf freiwilliger Basis erhoben.
CSR
CSR steht für Corporate Social Responsibility, also unternehmerische Sozialverantwortung. Darunter wird freiwillige verantwortungsbewusste Geschäftstätigkeit im Hinblick auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit verstanden. Besondere Berücksichtigung findet das wirtschaftliche Handeln im Einklang mit den Belangen von Interessensgruppen und Anspruchsberechtigten. CSRD
Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist ein Richtlinienvorschlag, den die Europäische Kommission im April 2021 vorgelegt hat. Er sieht vor, dass sich der Umfang der CSR-berichtspflichtigen Unternehmen wesentlich erweitert würde. So wären neben großen Unternehmen sowie alle an den EU-Märkten notierten Unternehmen berichtspflichtig, mit Ausnahme von Kleinstunternehmen. Zudem legt die CRSD die für die Berichte erforderlichen nichtfinanziellen Informationen detaillierter fest. E-GAAP
Die Value Balancing Alliance und die Capitals Coalition haben sich mit dem World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) zusammengetan, um im Auftrag der Europäischen Kommission eine Reihe von allgemein anerkannten Umweltbilanzierungsgrundsätzen, die sogenannten Environmentally Generally Accepted Accounting Principles (E-GAAP), zu entwickeln. Diese sollen dem Privatsektor bei der Umstellung auf ein nachhaltigeres Finanz- und Wirtschaftssystem helfen. Eine gemeinsame Methodik soll dazu beitragen, nachhaltiges Wirtschaften in Europa und dem Rest der Welt zu etablieren. Im Rahmen des Transparent-Projekts entwickeln die drei Institutionen eine standardisierte Methode zur Bilanzierung und Bewertung von Naturkapital, die Unternehmen bei ihrer Entscheidungsfindung und externen Offenlegung nutzen können. Die Methode wird auf bereits anerkannten Rahmenwerken wie dem Natural Capital Protocol basieren.
EFRAG
Die European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) bestimmt im Auftrag der EU-Kommission die konkreten finanziellen Informationen, die offengelegt und extern verifiziert werden müssen. Seit 2020 arbeitet die EFRAG auch an einem einheitlichen Reporting-Standard für Nachhaltigkeitskriterien.
ESG
ESG steht für Environmental Social Governance und bedeutet übersetzt „Umwelt, Soziales und Unternehmensführung“. ESG hat sich in der Unternehmens- und Finanzwelt als weiter Oberbegriff für Kennzahlen zu unternehmerischer Sozialverantwortung etabliert. Unter diesem Begriff werden Kriterien zusammengefasst, anhand derer die Corporate Social Responsibility (CSR) eines Unternehmens evaluiert werden kann. Auch spielt die Art der Unternehmensführung dabei eine entscheidende Rolle. Die Kriterien beschreiben die immateriellen Vermögenswerte eines Unternehmens und geben Investoren so Aufschluss darüber, ob und inwieweit sich dieses nachhaltig verhält. Entsprechend können Risiken besser eingeschätzt und Investitionsentscheidungen getroffen werden
EU Green Deal
Beim European Green Deal (Europäischer Grüner Deal) handelt es sich um ein am 11. Dezember 2019 von der Europäischen Union vorgestelltes Konzept, das die Klimaneutralität Europas bis 2050 zum Ziel hat.
GHG-Protokoll
Das GHG-Protokoll (Greenhouse Gas-Protocol) liefert die weltweit am häufigsten verwendeten methodischen Standards für die Bilanzierung der Treibhausgasemissionen von Unternehmen. Dabei werden neben den direkten Emissionen (am Unternehmensstandort) und den energiebedingten Emissionen auch weitere Teile der Lieferkette analysiert, wie die anteiligen Emissionen der mittelbaren und unmittelbaren Zulieferer und die durch Warentransport oder Produktnutzung entstandenen Emissionen. Innerhalb des GHG-Protokolls werden die Grundprinzipien Relevanz, Vollständigkeit, Konsistenz, Transparenz und Genauigkeit festgelegt. Die Standards sollen Unternehmen, Regierungen und anderen Einrichtungen einen Rahmen bieten, um ihre Treibhausgasemissionen auf eine Weise zu messen und zu berichten, die ihre Aufgaben und Ziele unterstützt.
GRI
Die GRI (Global Reporting Initiative) ist eine unabhängige internationale Organisation, die Unternehmen und andere Organisationen dabei unterstützt, Verantwortung für ihre ökologischen und sozialen Auswirkungen zu übernehmen, indem sie ihnen eine universale Sprache für die Kommunikation dieser Auswirkungen zur Verfügung stellt. Sie ist für die Bereitstellung der weltweit am häufigsten verwendeten Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung – die GRI-Standards – verantwortlich. Sie gelten als umfassendes und umfangreichstes Rahmenwerk, werden regelmäßig aktualisiert und beinhalten ausgewogen ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Faktoren.
Impact-Weighted Accounts
Die Impact-Weighted Accounts Initiative ist ein Projekt der Harvard Business School mit dem Ziel der Integration von gesellschaftlichen Auswirkungen durch Beschäftigung, Produkte und ökologische Aspekte in die finanzielle Buchhaltung von Unternehmen. Dafür entwickelt sie Rahmenwerke zur Bepreisung solcher Auswirkungen.
Input-Output-Analyse
Die sozioökonomisch und ökologisch erweiterte Input-Output-Analyse ist eine anerkannte Methode der Lieferkettenanalyse, die z.B. vom Scope 3-Standard des GHG-Protokolls empfohlen wird. Das WifOR-Modell basiert auf mehreren offiziellen und wissenschaftlich anerkannten Datenbanken, die fast alle Volkswirtschaften der Welt abdecken.
Life Cycle Assessment (LCA)Im Deutschen auch als Ökobilanz bezeichnet, ist definiert als die systematische Analyse und Bewertung der potenziellen Umweltauswirkungen von Produkten oder Dienstleistungen während ihres gesamten Lebenszyklus.
Scope 3-Standard
Für die Kategorisierung des Treibhausgas-Fußabdruckes werden die Emissionen in drei sogenannte „Scopes“ eingeteilt. Bei Scope 1 handelt es sich um die selbst verursachten Emissionen, bei Scope 2 um Emissionen, die mit eingekaufter Energie verursacht werden und über Scope 3 werden indirekt verursachte Treibhausgas-Emissionen beschrieben, die beispielsweise bei den Zulieferern entstehen. Der im GHG-Protokoll festgelegte Standard für die Bilanzierung und Berichterstattung über die Wertschöpfungskette (Scope 3) ermöglicht es Unternehmen, die Auswirkungen der gesamten Wertschöpfungskette emissionstechnisch zu bewerten und festzustellen, wo sie ihre Aktivitäten zur Emissionsminderung konzentrieren müssen.
SDGs
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat im September 2015 die Sustainable Development Goals (SDGs) verabschiedet. Diese skizzieren eine neue weltweite Agenda mit insgesamt 17 Zielen, um die Welt zu transformieren. Sie zielen unter anderem darauf ab, Hunger und Armut zu reduzieren, die globale gesundheitliche Lage zu verbessern, Gleichberechtigung zu ermöglichen und den Planeten zu schützen. Eine zentrale Rolle in den SDGs spielt die hochwertige Bildung von Kindern und Jugendlichen weltweit.
SEEA
Das System of Environmental Economic Accounting (SEEA) ist das zentrale Rahmenwerk für einen weltweiten statistischen Standard, mit dem die Umwelt in ihrem Verhältnis zur Wirtschaft quantifiziert wird („framing nature as an asset“). Das SEEA-Ecosystem Accounting ist ein integrales Rahmenwerk, um Ökosystem-Assets und deren Beiträge zu wirtschaftlichem Wohlstand und menschlichem Wohlergehen (z.B. Erholung, Schutz, CO2-Absorption) zu messen und zu bewerten. Im März 2021 hat die UN es zum globalen Standard für die Bemessung und Bilanzierung von natürlichem Kapital in volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen gemacht.Value Balancing Alliance (VBA)
Bei der Value Balancing Alliance (VBA) handelt es sich um einen Zusammenschluss multinationaler Unternehmen, der mit dem Ziel entstanden ist, eine Möglichkeit zu schaffen, den Wert der von Unternehmen geleisteten Beiträge zu Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt zu messen und zu vergleichen. Die Besonderheit der VBA ist, dass diese ökologische und soziale Auswirkungen in vergleichbare Finanzdaten, sprich monetäre Werte, übersetzt.
World Business Council for Sustainable Development (WBCSD)
Das World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) ist eine globale Organisation aus über 200 Unternehmen, die gemeinsam an einem Wandel hin zu einer nachhaltigen Welt arbeiten. Sie hilft Mitgliedsunternehmen, das Konzept nachhaltiger Entwicklung zu verinnerlichen und ihre Geschäftstätigkeiten anzupassen.